Iran Asien

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Essay

Von Kurt Scharf

Zur iranischen Geschichte

“Iran” (das Land der Arier) bezeichnet ursprünglich einen größeren geografischen Raum als das Staatsgebiet der “Islamischen Republik Iran”. Er umfasste auch das heutige Afghanistan, Belutschistan und Gebiete im Süden der ehemaligen asiatischen Sowjetrepubliken. “Pārsi” oder später “Fārsi” (Persisch) hieß anfangs lediglich die Sprache der Bewohner der Persis, der Provinz Pārs / Fārs, im Südwesten dieses Areals. Da das Altpersische zur (wenn auch nicht alleinigen) Reichssprache wurde, verbreitete es sich über diesen Raum hinaus. So gewann dieser Name eine umfassendere Bedeutung, und “Persisch” ist heute gleichzeitig die Bezeichnung der Amtssprache Irans und Oberbegriff für diese sowie für Dari, eine der Staatssprachen Afghanistans, und für Tadschikisch, die offizielle Sprache der Republik Tadschikistan. Dass dies drei nationale Varianten einer gemeinsamen Sprache sind, wird auch von den Sprechern selbst so empfunden. Neben dem Persischen gibt es weitere iranische Sprachen: historische (z.B. Sakisch und Soghdisch) und die heute noch gesprochenen Sprachen Kurdisch, Balutschi, Paschto, Ossetisch sowie einige Pamirdialekte. Der folgende Artikel beschränkt sich auf die Literatur in persischer Sprache im engeren Sinne, behandelt also weder die persische Literatur anderer Länder noch die anderer iranischer Sprachen.

So wie die Entwicklungsstadien des Deutschen im Anschluss an Jacob Grimm ...